Matratzen haben für den Schlafkomfort eine wichtige Bedeutung. Deshalb sollte eine Matratze nach etwa 5 bis 8 Jahren ausgetauscht werden, weil sie dann die für einen erholsamen Schlaf erforderlichen Eigenschaften in der Regel nicht mehr aufweist. Dies ist als Faustregel zu verstehen, da die Lebensdauer einer Matratze zum einen von der Matratzenart und den verwendeten Materialen abhängt, zum anderen aber natürlich auch von der Beanspruchung im Einzelfall. Wer Liegekuhlen in seiner Matratze feststellt, die nach der Belastung nicht mehr von alleine in die ursprüngliche Position zurückkehren, der sollte sich nach einer neuen Matratze umschauen. Darüber hinaus sollte eine Matratze auch aus hygienischen Gründen nicht ewig benutzt werden. Der Mensch gibt während des Schlafens unbewusst Schweiß ab und verliert Hautschuppen. Beides findet den Weg nicht nur in den Bezug der Matratze, sondern auch in die Matratze selbst.
Wer sich für den Kauf einer neuen Matratze entscheidet, ist jedoch nicht zu beneiden. Eine fast unüberschaubare Vielfalt von Matratzen gibt es auf dem Markt, die jedoch nicht alle dazu geeignet sind, unseren Schlafkomfort tatsächlich zu erhöhen. Darüber hinaus ist es notwendig, sich vor dem Kauf einer neuen Schlafunterlage mit Begriffen wie der Punktelastizität, dem Raumgewicht oder auch dem Härtegrad zu beschäftigen. Ohne Kenntnis dieser Fachwörter ist die Auswahl einer individuell passenden Matratze fast unmöglich.
Die auf dem Markt vorhandenen Matratzenarten
Grundsätzlich werden Matratzen als Federkern-, als Schaum- oder als Latexmatratze zum Kauf angeboten. Welche dieser Matratzenarten für den einzelnen tatsächlich zur Erhöhung des Schlafkomforts führt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: zum einen ist der eigene Körperbau wichtig, da die Anzeige auf der Waage z. B. bei der Entscheidung über den Härtegrad und die Höhe der Matratze berücksichtigt werden sollte. Zum anderen spielen die Schlafgewohnheiten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Hierbei geht es in erster Linie um die Frage, ob die Rückenlage oder die Seitenlage die bevorzugte Schlafposition darstellt. Darüber hinaus sollte einfach auch darauf Rücksicht genommen werden, wie die eigenen Empfindungen gegenüber einer weichen oder härteren Schlafunterlage sind.
Federkernmatratzen als geeignete Schlafunterlage
Diese Matratzenart enthält in ihrem Inneren eine Vielzahl von Stahlfedern, die sich unter dem Druck des auf ihnen Liegenden zusammenziehen und so auf das unterschiedliche Gewicht der einzelnen Körperpartien reagieren. Diese Stahlfedern sind von Polstermaterial umgeben, das dazu führt, dass die einzelnen Stahlfedern beim Schlafen nicht zu spüren sind.
Federkernmatratzen gibt es in der Ausführung als Bonelfederkern- oder als Taschenfederkernmatratzen. Eine Bonellfederkernmatratze ist dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Stahlfedern durch Drähte miteinander verbunden sind. Diese relativ unelastische Stahlfederverbindung bewirkt, dass sich eine Bonellfederkernmatratze nicht wirklich der individuellen Körperform des Schlafenden anpassen kann. Darüber hinaus führt die geringe Elastizität des Stahlfederkernverbundes dazu, dass Positionsveränderungen während des Schlafens zu einem gewissen Nachschwingen der Stahlfedern führen. Aufgrund dieser Eigenschaft bieten sich Bonellfederkernmatratzen nicht für Lattenroste an, die in bestimmten Bereichen verstellbar sind.
Eine Weiterentwicklung dieser Grundform einer Federkernmatratze ist die Taschenfederkernvariante. Hier werden einzelne, bereits in Stofftaschen eingenähte Stahlfedern so zusammengesetzt, dass lediglich die Stahlfedern nachgeben, die tatsächlich durch den Druck des Körpergewichts belastet werden. Dadurch ist die Taschenfederkernmatratze in der Lage, die Körperpartien des Schlafenden zu stützen, die aufgrund des geringeren Gewichts eine vergleichsweise geringere Belastung darstellen. Besonderen Schlafkomfort bietet die Tonnen-Taschenfederkernmatratze, bei der die Stahlfedern eine bauchige Form haben und sich dadurch noch besser den individuellen Besonderheiten des Körperbaus anpassen können.
Federkernmatratzen können aufgrund des zwischen den einzelnen Stahlfedern vorhandenen Raumes Feuchtigkeit und Wärme aufnehmen. Der Pumpeffekt, der sich durch das Zusammenziehen sowie das Nachgeben der Stahlfedern ergibt, führt zu einem ständigen Luftaustausch. Diese Eigenschaft einer Federkernmatratze macht sie attraktiv für diejenigen, die während des Schlafens stark schwitzen. Darüber hinaus bewirkt diese Luftzirkulation, dass der Schlafende diese Art der Matratze als angenehm kühl wahrnimmt.
Schaummatratzen als geeignete Schlafunterlage
Matratzen aus Schaumstoff zeichnen sich durch eine sehr gute Elastizität aus. Diese Anpassungsfähigkeit an die körperlichen Gegebenheiten des Schlafenden führt zu einer für den Schlafkomfort wichtigen Unterstützung insbesondere der Wirbelsäule. Aufgrund dieser Elastizität kann die Schaummatratze im Gegensatz zur Federkernmatratze auf verstellbaren Lattenrosten verwendet werden. Der Schaumstoffkern weist darüber hinaus im Vergleich zum Federkern eine bessere Isolierung auf, die dem Schlafenden ein angenehmes Wärmegefühl verleiht.
Eine Weiterentwicklung der gewöhnlichen Schaummatratze ist die Visco-Matratze, die in ihrem Inneren einen thermoelastischen Schaum enthält. Diese Matratze passt sich der Körperform des Schlafenden aufgrund der Reaktion des Spezialschaumes auf die unterschiedliche Belastung durch die einzelnen Körperbereiche sehr genau an (sog. Memory-Effekt). Diese Elastizität führt zu einer Druckentlastung beim Schlafenden, die zu einer Schmerzlinderung bei bestimmten Problemen im Rückenbereich führen kann.
Weiterhin sind Schaummatratzen aufgrund des verwendeten Materials wesentlich leichter als Federkernmatratzen.
Latexmatratze als geeignete Schlafunterlage
Matratzen aus Latex bestehen entweder aus Naturkautschuk oder aus künstlich erzeugtem Kautschuk, wobei in der Regel Zusammensetzungen aus beiden Materialien verwendet werden. Die während des Herstellungsprozesses durch das Aufschäumen des Kautschuks entstehenden kleinen Luftkammern bewirken eine konstante Luftzirkulation, die sowohl für eine angenehme Wärmeisolation als auch für eine gute Verdunstung des während des Schlafens abgegebenen Schweißes sorgt. Dies macht Latexmatratzen zu einer sehr hygienischen Matratzenart. Darüber hinaus geben die im Fertigungsverfahren eingearbeiteten Hohlräume dem Latexkern die Elastizität, die zu einer spürbaren Körperanpassung führt.
Latexmatratzen eignen sich durch ihre Elastizität für verstellbare Lattenroste, sind jedoch aufgrund ihres Eigengewichts mitunter schwer zu handhaben, z. B. beim Wenden der Matratze.
Matratzeneigenschaften und die Fachbegriffe
Bei der Beschäftigung mit dem Thema Matratzen fühlt man sich schnell von Begriffen wie der Punktelastizität, des Raumgewichts oder auch des Härtegrades verfolgt. Allen diesen Begriffen ist gemeinsam, dass sie wichtige Eigenschaften von Federkern-, Schaum- sowie Latexmatratzen beschreiben, ohne die eine individuell bestimmte Auswahl schwer möglich ist.
Mit dem Begriff des Härtegrades ist die Festigkeit des Matratzenkerns gemeint. Grundsätzlich arbeiten die Matratzenhersteller mit bis zu vier verschiedenen Härtegraden, die angeben, ob eine Matratze in ihren Liegeeigenschaften weich, mittelhart, hart oder sehr hart ist. Für die Darstellung dieser Härtegrade wird in der Regel die Abkürzung H (für Härte) und eine Zahl von 1 bis 4 benutzt, wobei 1 für weich und 4 für sehr hart steht. Zu beachten ist hierbei, dass es keine gesetzlichen Vorgaben dafür gibt, wann eine Matratze dem jeweiligen Härtegrad zuzurechnen ist. Jeder Hersteller kann somit selbst bestimmen, welchen Härtegrad sie ihren Matratzen zuweisen wollen. Dies kann deshalb dazu führen, dass im Härtegrad eigentlich vergleichbare Matratzen unterschiedlicher Hersteller verschiedenen Härtegrad-Klassen angehören.
Das wichtigste Kriterium für die Festlegung des individuell notwendigen Härtegrades ist das Körpergewicht. Grundsätzlich finden Menschen mit einem geringeren Gewicht ihre Matratze eher im Bereich der unteren Härtegrade von H1 bis H2. Menschen mit einem schwereren Körperbau sollten sich hingegen eher eine Matratze im Bereich der Härtegrade H3 bis H4 aussuchen. Dies kann jedoch lediglich eine erste Richtlinie darstellen. Die individuell passende Matratze darf weder zu weich noch zu hart sein. Beides kann zu gesundheitlichen Problemen im Rückenbereich sowie der Wirbelsäule führen. Daher ist es wichtig, die ins Auge gefasste Matratze durch ein Probeliegen zu testen.
Bei Schaummatratzen spielt auch das Raumgewicht eine nicht zu unterschätzende Rolle. Gemeint ist damit, welche Masse des verwendeten Materials bei der Herstellung für einen Kubikmeter des Schaumstoffs verwendet wurde (Dichte des Schaumstoffs). Ein geringes Raumgewicht deutet darauf hin, dass der Schaumstoff der Matratze aus vergleichsweise viel Luft und dementsprechend weniger Material besteht. Ein Hinweis auf ein geringeres Raumgewicht sind größere Poren im Schaumstoff. Dagegen weist ein hohes Raumgewicht auf eine Schaumzusammensetzung, bei der mehr Material verarbeitet wurde und deshalb weniger Luft enthalten ist. Daraus folgt, dass ein höheres Raumgewicht ein Hinweis auf eine qualitativ hochwertigere Schaumstoffmatratze ist.
Angegeben wird das Raumgewicht in kg/m3. Matratzen mit einem Raumgewicht von weniger als 30 kg/m3 unterliegen bei täglichem Gebrauch einem schnelleren Verschleiß. Die bei einem geringeren Raumgewicht im Matratzenkern enthaltene Luft führt nach einer gewissen Zeit dazu, dass der Schaumstoff nach der Belastung nicht mehr in seine Ausgangslage zurückkehrt und sich so spürbare Kuhlen bilden. Bei einem Raumgewicht von mindestens 40 kg/m3 ist aufgrund des geringeren Luftanteils die Belastbarkeit der Matratze um ein wesentliches höher. Mit deutlichen Verschleißerscheinungen ist bei diesen Schaummatratzen erst nach 6 bis 7 Jahren zu rechnen.
Der Begriff der Punktelastizität gibt hingegen an, inwieweit eine Matratze in der Lage ist, sich dem individuellen Körperbau anzupassen. Eine Matratze mit hoher Punktelastizität gibt die Gewähr dafür, dass schwerere Körperteile in die Matratze einsinken, während leichtere Körperpartien in der für einen gesunden Schlaf erforderlichen Weise gestützt werden. Grundsätzlich weisen Schaum- und Latexmatratzen eine sehr hohe Punktelastizität auf, die hingegen bei einer Bonellfederkernmatratze nur in einem sehr begrenzten Umfang zu finden ist.